Monthly Archives: Februar 2025

Baufeld Liebenau

Stellungnahme des Ortschaftsrates Bärenstein zur Fortschreibung der TVL

Am 22. Januar 2025 wurde die Fortschreibung der Tischvorlage zum Zinnwald-Lithium-Projekt vom Oberbergamt den Trägern öffentlicher Belange zur Verfügung gestellt. Im Gegensatz zur ersten Tischvorlage im Sommer 2023 bleibt die Öffentlichkeit trotz mehrfacher Aufforderungen weiterhin ausgeschlossen. Eine Veröffentlichung der Unterlagen wird sowohl vom sächsischen Oberbergamt als auch von der Zinnwald Lithium GmbH (ZL) abgelehnt.

Die Stadt Altenberg gehört zu den Trägern öffentlicher Belange und ist berechtigt, eine Stellungnahme abzugeben. Der Ältestenrat hat beschlossen, dass die betroffenen Ortsteile eine eigene Stellungnahme beisteuern, aus denen die Stadtverwaltung eine gemeinsame Stellungnahme erarbeitet. Diese soll anschließend vom Stadtrat verabschiedet werden.

Bei einem Treffen mit Stadt- und Ortschaftsräten haben wir unsere Unterstützung angeboten. Neben Hintergrundmaterial, das den Stadträten zur Verfügung gestellt wurde, hat der Bärensteiner Ortschaftsrat die folgende Stellungnahme erarbeitet und zur Veröffentlichung freigegeben.

Gern hätten wir den Stadt- und Ortschaftsräten weitere wesentliche Informationen bereitgestellt. Dazu wären jedoch Aussagen von Zinnwald Lithium erforderlich gewesen. Mehrfach wurden entsprechende Anfragen unsererseits abgelehnt. Dies steht im Widerspruch zur von ZL immer wieder betonten Transparenz.

Baufeld Liebenau
Baufeld Liebenau

Stellungnahme des Ortschaftsrates Bärenstein zur 1. Fortschreibung der Tischvorlage zur Abstimmung des lnhaltes und des Umfangs der Antragsunterlagen des PFV für das Zinnwald Lithium Projekt

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Ortschaftsrat ist mehrheitlich gegen die Errichtung des Bergwerks in Zinnwald und der Aufbereitungsanlage mit Deponie in Liebenau.

Unsere Bedenken möchten wir Ihnen in diesem Dokument mitteilen und bitten diese Argumente in die Stellungnahme der Stadt Altenberg als Träger öffentlicher Belange mit einfließen zu lassen.

Zuerst möchten wir die Kommunikationspolitik der Behörden kritisieren, das geplante Projekt betrifft die ganze Region und die hier lebenden Menschen haben ein Recht darauf informiert zu werden. Wir sprechen uns dafür aus dass die Bevölkerung, insbesondere die von den vorliegenden Plänen in Liebenau besonders betroffenen Anwohner in Liebenau, zu den Plänen der Zinnwald Lithium Stellung beziehen können. Die Kommunikationspolitik des Unternehmens („Wir möchten vollendete Tatsachen kommunizieren“) entzieht der Bevölkerung jede Illusion des Mitspracherechts und ist nicht akzeptabel. Im CRMA wird die Information der Bevölkerung gefordert und ein Unternehmen dass sich auf die Einstufung als strategisches Projekt bewirbt sollte das wesentlich besser machen. Kritik muss ein in derartigem Umfang planendes Unternehmen aushalten.

Variante Bärenstein

Diese wird ohne Ausnahme abgelehnt. Die Stellungnahme zu Liebenau erfolgt nur, weil sie politisch und gesamtgesellschaftlich gewollt ist. Das Landschaftsbild soll nicht in dem Ausmaß zerstört werden wie in der Bärenstein-Variante. Der NSG Verbund Weicholdswald – Geisingberg bleibt unberührt, das Flusstal der kleinen Biela und begleitender wertvoller Erlen-Bachaue, das sich in den letzten 30 Jahren erholt hat, wird nicht gestört. Mit dem Bau des neuen Arsenabsetzbeckens unterhalb des Spülkippendamms setzt die LMBV die von der EU geforderte Wasserrahmenrichtlinie in dem Biotopverbund um.
Außerdem entsteht innerhalb des Stadtgebiets Altenberg und des Müglitztals im Regelbetrieb keine zusätzliche Verkehrsbelastung.

Abbau- und Verarbeitungsvolumen

Es wird eine dauerhafte Begrenzung auf maximal 1,5 Mio. t/Jahr festgelegt, besser noch die ursprünglichen 0,5 Mio. t/Jahr aus dem Plan von 2019. Das gilt auch für die Verarbeitung – unabhängig davon, ob zusätzlich eine weitere Grube eröffnet wird. ZL spricht gegenüber Investoren von 3 Mio. t/Jahr, was dann wirklich verheerende Auswirkungen auf die Region hat. Die Ausweitung der Förderung und Aufbereitung ist nicht diskutabel.

Schutz der Wasserquellen

Die Quellen von Seidewitz und Trebnitz müssen so geschützt werden, dass sie langfristig schadstofffreies Wasser für die Bäche liefern.

Verkehrsanbindung

Schwerlastverkehr darf ausschließlich über die A17/S174 erfolgen. Falls die A17 gesperrt ist, ist eine Umleitungsstrecke auszuweisen, die nur über Staatsstraßen führt. Lauenstein wird zwangsläufig betroffen sein – daher muss die Müglitztalstraße dort kostenneutral für die Stadt Altenberg ausgebaut und ein Fußweg angelegt werden. Wer die Kosten trägt (ZL, Freistaat, Bund), ist für die Stadt irrelevant – sie zahlt 0,00 €. Während der Bauphase und im Fall der Nutzung der Ausweichroute kein Verkehr zwischen 22.00 und 06:00 unter der Woche und Samstags max. von 07.00 – 16.00 Uhr.

Tunnel: Keine Mundloch-Variante

Die Variante mit den beiden Mundlöchern wird ausgeschlossen, insbesondere das Geisinger Mundloch, da es dafür kein funktionierendes Verkehrskonzept gibt.
Mehrere Tunnelvarianten wurden von ZL veröffentlicht. Wir möchten gerne konkrete Varianten zur Entscheidung vorgelegt bekommen. Der Tunnel sollte nicht unterhalb von Ortschaften (Geising) verlaufen und muss die Standsicherheit des Hochwasserrückhaltebeckens Lauenstein berücksichtigen.

Sichere Lagerung von Lithiumhydroxid

Die maximale Lagermenge in Liebenau muss klar begrenzt werden. Lagerung erfolgt in mehreren brandtechnisch getrennten Silos mit Lith-X-Löschanlagen zur direkten Brandbekämpfung. Falls eine Löschanlage ausfällt, darf die freigesetzte Gasmenge nicht gesundheitsschädlich für Wohngebiete sein. ZL stellt eine eigene Feuerwehr. Lithiumhydroxid darf nicht mit Wasser gelöscht werden, da es ätzend wirkt und exotherm reagiert. Stattdessen sind Lith-X-Löschpulver, Metallbrandpulver oder Sand in ausreichender Menge bereitzuhalten.

Gestaltung der Halde und Lärmschutz

Die Halde muss sich ästhetisch in die Landschaft einfügen – ein 3D-Modell ist im Vorfeld erforderlich.
Einige Anwohner in Liebenau argumentieren gegen das Projekt und beklagen sich gleichzeitig über den Verkehrslärm der A17. Es ist daher zu prüfen, inwiefern die Halde dazu beitragen kann, diesen Lärm abzuschirmen.

Nutzung der Abwärme

Die eventuell überschüssige Abwärme wird kostenneutral für die Region bereitgestellt, z. B. für Heizenergie in Liebenau.

Sicherheitsleistung für den Rückbau

Keinerlei Bau- oder Bergwerkstätigkeit, bevor die Sicherheitsleistung für den Rückbau beim OBA hinterlegt ist.

Regenerative Energien abseits der geplanten Solarenergieversorgung

Bergwerke sind nicht nachhaltig weil sie Gestein abbauen dass nicht nachwächst. Es ist zu prüfen ob wenigstens die nachhaltige Versorgung des Bergwerkes und der übertägigen Anlagen mit einem Bürgerkraftwerk ergänzt werden kann. Die Region hat einen Überschuss an Restholz und möchte gerne selber als Erzeuger diese Restmengen verwerten. Erlöse sollten komplett in die Region gehen. Evtl.
Abstimmung mit den TDA.

Flächennutzungsplan

Durch die Unwirksamkeit des Freiraumbereiches des Regionalplans 2020 bestehen zum Zeitpunkt der Einreichung der Tischvorlage keine Festlegungen zum Freiraum; Vorhaben können nicht im Zielkonflikt zu regionalplanerischen Freiraumausweisungen stehen. Keine Festlegungen im Regionalplan heißt nicht: freie Fahrt für alle!

Zusammenarbeit deutscher und tschechischer Unternehmen

Da der Erzkörper unter Zinnwald sich auch nach Tschechien erstreckt und die Geomet ebenfalls einen Abbau plant möchten wir darauf hinweisen dass ein gemeinsamer Abbau geprüft werden muss. Tagebaue bieten eine bessere Deponierungsmöglichkeit als eine Hochebene mit teils ungünstigen Wetterlagen.
Eine unterschiedliche Rechtslage in den beiden Ländern kann nicht die Zusammenarbeit in Europa verhindern zumal die EU mit ihrem CRMA europäische Vorhaben priorisiert. Und fördert.

Belastete Erze

Die Zusammensetzung des Erzes unterscheidet sich nach Aussage der Zinnwald Lithium in Zinnwald und den bisher untersuchten Satelliten (Sadisdorf, Altenberg, Bärenstein ff.) durch die Belastung mit Giftstoffen. Wir fordern dass das Unternehmen eine Erklärung abgibt diese belasteten Erzkörper nicht zu fördern. Bitte die Untersuchungsergebnisse publizieren.

Staubbelastung der Deponie

Bisher argumentiert die ZL zur Sicherung der Deponie gegen Verwehungen mit Biopolymeren. Wir fordern die Biopolymere zu benennen und ihre Ungiftigkeit nachzuweisen. Alternativ fordern wir flugfähige Stäube vor der Deponierung auszusieben und untertägig zu lagern bzw. zu deponieren.

Chemische Aufbereitungsverfahren

ZL untersucht zwei verschiedene chemische Aufbereitungsverfahren und möchte sich für die wirtschaftlich günstigere Variante entscheiden. Wir fordern auf die Variante mit Gipszuschlag zu verzichten und somit Gesundheitsgefahren für Mensch und Tier auszuschließen, besonders im Havariefall. Die Wirtschaftlichkeit des Aufbereitungsprozesses kann nicht über die Gesundheit der Bevölkerung gestellt werden.

Aufbereitung vorhandener Grubenabwässer

Wir fordern die ZL auf sämtliche Grubenabwässer des Altbergwerkes Zinnerz Altenberg aufzufangen und in Ihrer Anlage zu verwerten. Damit kann eine weitere stetige Kontamination unserer Fließgewässer vermieden werden und der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie entsprechende Wasserwerte erreicht werden.

Untersuchuchungsrahmen Umweltverträglichkeitsprüfung

Den Untersuchungsrahmen für die Umweltverträglichkeitsprüfung (§ 15 UVPG) und zur FFH-Verträglichkeitsvor-/Verträglichkeitsuntersuchung (§ 34 BNatSchG) sowie Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (§ 44 BNatSchG) bitte der angefügten Tabelle der Bürgerinitiative Bärenstein entnehmen. Untersuchungsrahmen bei derart gewaltiger Industrie kann nicht groß genug sein. Unser Kapital ist unsere Natur und Umwelt mit den hier noch reichlich lebenden seltenen Tier- und Pflanzenarten.
Weder Bergbauindustrie noch industrielle Landwirtschaft mit hohem Pestizideinsatz dürfen der hier lebenden Bevölkerung dieses Kapital nehmen.

Steuereinnahmen

Die vom Unternehmen vorgelegten erwartbaren Steuereinnahmen für die Region sind unrealistisch. Wir bitten die Stadt Altenberg die erforderlichen Investitionen der ZL (inkl. Subventionen) einem tatsächlich erwartbaren Unternehmensgewinn gegenzurechnen und städtische Investitionen und Wartung an Straßen etc. für die Projektzeit nicht auszulassen. Die Bevölkerung möchte nicht für ZL die Straßen bezahlen.

Arbeitnehmer in der Region

Die Unternehmer in Bärenstein fürchten um Ihre Arbeitskräfte.

Der Ortschaftsrat Bärenstein steht gerne für weitere Fragen und Beratungen zur Verfügung. Wir danken der Bürgerinitiative Bärenstein für ihre Zuarbeit zu dieser Stellungnahme.

Energiespeicherung der Zukunft – geht es auch (fast) ohne Lithium?

Lithium-Ionen-Batterien dominieren heute die Energiespeicherung – sei es in Elektroautos oder für stationäre Speicherlösungen. Doch mit wachsenden Bedenken über die Abhängigkeit von Lithium, Umweltprobleme beim Abbau und knappe Ressourcen stellt sich die Frage: Gibt es eine Zukunft mit fast keinem Lithium?

Das Lithium-Dilemma: Hohe Abhängigkeit vs. teure Eigenproduktion

Europa ist stark von Importen aus China, Australien und Südamerika abhängig. Der Wunsch nach Unabhängigkeit treibt Projekte wie das Zinnwald-Lithium-Projekt an, das eine heimische Versorgung aufbauen soll. Doch genau hier liegt das Dilemma:

  • Lithiumpreise sind gefallen: Während Lithium vor einigen Jahren als „weißes Gold“ galt, sind die Preise am Weltmarkt massiv eingebrochen. Große Produzenten in Australien, Chile und China haben ihre Förderkapazitäten ausgebaut und sorgen für ein Überangebot.
  • Europäische Förderung ist zu teuer: Abbauprojekte wie Zinnwald haben höhere Produktionskosten, da Löhne, Umweltauflagen und Energiepreise deutlich über dem Weltmarktniveau liegen.

Gibt es eine Lösung?

Langfristig ist klar: Lithium bleibt wichtig, aber Europa wird nicht mit den günstigen Förderländern konkurrieren können. Die einzig sinnvolle Strategie ist es daher, den Lithiumbedarf insgesamt zu senken und alternative Speichertechnologien zu nutzen.


Welche Alternativen gibt es?

1. Natrium-Ionen-Batterien – Der günstige Ersatz für stationäre Speicher und erschwingliche E-Autos

Natrium ist fast unbegrenzt verfügbar und kann aus Kochsalz gewonnen werden. Die Technologie ist umweltfreundlicher als Lithium-Ionen-Batterien und für stationäre Speicher besonders vielversprechend.

Doch auch im Automobilsektor gibt es bereits erste Anwendungen. Natrium-Ionen-Batterien haben eine geringere Energiedichte als Lithium-Ionen-Batterien, was ihre Reichweite begrenzt. Aber sind große Akkus mit 500+ km Reichweite überhaupt notwendig?

In vielen Ländern beträgt die tägliche Fahrleistung im Durchschnitt nur 30 bis 50 Kilometer. Günstige, effiziente und ressourcenschonende Fahrzeuge mit 200–300 km Reichweite würden für die meisten Menschen völlig ausreichen. Genau hier könnten Natrium-Ionen-Batterien eine echte Alternative bieten – besonders für Stadtautos, Pendlerfahrzeuge und Carsharing-Flotten.

Vorteile:

  • Umweltfreundlich und ressourcenschonend
  • Günstiger als Lithium-Ionen-Batterien
  • Gute Kältebeständigkeit

Nachteile:

  • Geringere Energiedichte, daher weniger Reichweite
  • Noch nicht weit verbreitet

2. Redox-Flow-Batterien – Die Lösung für große Stromspeicher

Redox-Flow-Batterien speichern Energie in flüssigen Elektrolyten und eignen sich perfekt für stationäre Energiespeicherung, z. B. zur Stabilisierung des Stromnetzes.
Vorteile:

  • Langlebig (über 20 Jahre Lebensdauer)
  • Sicher, da keine Brandgefahr besteht
  • Skalierbar für große Energiemengen

Nachteile:

  • Große Tanks notwendig
  • Nicht für mobile Anwendungen geeignet

Trotz dieser Einschränkungen könnten Redox-Flow-Batterien eine Schlüsselrolle in einer Zukunft ohne Lithium spielen – insbesondere für den Ausbau erneuerbarer Energien.

3. Superkondensatoren – Blitzeinladung statt langer Ladezeiten

Superkondensatoren speichern Energie nicht chemisch, sondern elektrostatisch. Dadurch sind sie extrem langlebig und laden sich in Sekunden auf. Sie eignen sich für Anwendungen, die kurze, starke Energieschübe benötigen, etwa in Bahnen oder Bussen.

4. Wasserstoff als Langzeitspeicher

Wasserstoff kann überschüssige Energie speichern und in Brennstoffzellen wieder in Strom umgewandelt werden. Vor allem für die Langzeitspeicherung von Energie aus erneuerbaren Quellen wird Wasserstoff eine immer größere Rolle spielen.


Das Zinnwald-Lithium-Projekt: Wirtschaftlich kaum tragfähig

Das Zinnwald-Lithium-Projekt ist ein Paradebeispiel für Europas Rohstoff-Dilemma: Der Kontinent will unabhängig vom Weltmarkt werden, kann aber nicht zu wettbewerbsfähigen Preisen produzieren.

  • Geringe Lithiumkonzentration: Die Lagerstätte enthält im Durchschnitt nur 0,2% bis 0,3% Lithium, was bedeutet, dass große Mengen Erz verarbeitet werden müssen – ein teurer Prozess.
  • Hohe Lohn- und Energiekosten: Deutschland gehört zu den teuersten Industriestandorten der Welt. Bergbau und Verarbeitung in Sachsen sind erheblich teurer als in Ländern mit niedrigeren Arbeits- und Energiekosten.

Finanzierungsproblem: Wer soll das bezahlen?

Das Projekt benötigt 500 bis 800 Millionen Euro, um vollständig umgesetzt zu werden. Doch die Finanzierung ist völlig unklar:

  • Aktueller Stand: Laut letztem Halbjahresbericht hat Zinnwald Lithium selbst nur noch 5 Millionen Euro in der Kasse – weit entfernt von den benötigten Summen.
  • Staatliche Subventionen: Man hofft auf 100 bis 200 Millionen Euro vom Steuerzahler, die aber erst fließen würden, wenn eine Machbarkeitsstudie vorliegt.
  • Explorationsstollen fehlt: Um die Studie durchzuführen, wäre ein Explorationsstollen notwendig. Doch bis heute ist nicht einmal die Baustelleneinrichtung sichtbar.
  • Irreführende Kommunikation gegenüber Investoren:
    • Investoren werden mit einem geplanten Abbauvolumen von 3 Millionen Tonnen/Jahr gelockt, während laut OBA (öffentliche Beteiligung am Verfahren) nur 1,5 Millionen Tonnen/Jahr beantragt wurden.
    • Es wird suggeriert, dass das Zinnwald-Projekt im Koalitionsvertrag der sächsischen Regierung stehe. Tatsächlich steht dort nur, dass kritische Rohstoffe gefördert werden sollen – aber nicht, mit wem.
    • Einige Investoren scheinen noch nicht umfassend über die Variante Liebenau unterrichtet worden zu sein.

Fazit: Ohne massiven politischen Druck keine Zukunft

Selbst wenn es technisch möglich wäre, Lithium in Zinnwald zu fördern, wird es langfristig nicht mit günstigeren Quellen konkurrieren können.

Die Verzögerungen, die unsichere Finanzierung und die problematische Kommunikation mit Investoren, Bürgern, Träger öffentlicher Belange und Ämtern sprechen gegen eine baldige Realisierung.


Europa braucht eine andere Strategie

Statt unwirtschaftliche Bergbauprojekte in Europa zu fördern, sollte die Priorität darauf liegen, den Lithiumverbrauch insgesamt zu senken und Alternativen auszubauen.

Eine Zukunft mit minimalem Lithiumverbrauch ist nicht nur realistisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoller als Projekte wie das Zinnwald-Lithium-Vorhaben. Die Alternativen sind vorhanden – jetzt geht es darum, sie strategisch zu nutzen und die Energiewende nachhaltig zu gestalten.

Risiken des CRMA: Friends of the Earth Europe warnt vor Umweltzerstörung

Friends of the Earth Europe, das größte basisdemokratische Umweltnetzwerk Europas, warnt eindringlich vor den sozioökologischen Risiken des Critical Raw Materials Act (CRMA) der EU. Dieses Gesetz könnte dazu führen, dass umstrittene Bergbauprojekte ohne ausreichende Beteiligung der lokalen Bevölkerung und mit mangelhaften Umweltverträglichkeitsprüfungen beschleunigt umgesetzt werden.

In Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen hat Friends of the Earth Europe mehrere Fallstudien analysiert und sechs Factsheets zu besonders betroffenen Gebieten erstellt, darunter Zinnwald in Deutschland. Diese Projekte stoßen auf erheblichen Widerstand vor Ort, da sie wertvolle Ökosysteme bedrohen und irreversible Schäden an Wasser- und Bodenqualität sowie der Biodiversität verursachen können.

Das Netzwerk fordert die Europäische Kommission auf, bei der Auswahl strategischer Projekte die in den Factsheets bereitgestellten Informationen zu berücksichtigen und nicht blind den Interessen der Industrie zu folgen. Zerstörerische Bergbauprojekte in empfindlichen Naturräumen sollten nicht genehmigt werden, insbesondere wenn die verantwortlichen Unternehmen bereits gegen EU-Vorschriften oder internationale Standards verstoßen haben. Stattdessen sollte die EU den Fokus auf die Reduzierung des Rohstoffbedarfs durch Strategien wie die Kreislaufwirtschaft legen und den Schutz von Umwelt und Menschen in den Vordergrund stellen.

Weitere Informationen und das vollständige Positionspapier finden Sie hier:

The risks of fast-tracking mining projects under the CRMA

Das Factsheet zu Zinnwald können Sie direkt hier herunterladen:

Factsheet Zinnwald

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die genannten Links zu Webseiten und Dokumente führen und die Inhalte in englischer Sprache verfasst sind.

Bürgerinitiative Bärenstein
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