Am 22.08.2024 fand in der Naturschutzstation in Altenberg ein Treffen zwischen den Bürgerinitiativen von Cínovec, Bärenstein, Liebenau und der IG Zinnwald statt. Mit dabei waren auch Mitglieder der Grüne Liga Osterzgebirge und Initiatorinnen eines Ausstellungsprojektes in Usti nad Labem, das sich mit den Lithiumbergbauprojekten in Europa und deren Auswirkungen beschäftigt.
Die Initiativen stellten in kurzen Präsentationen die an ihren Standorten geplanten Vorhaben der jeweiligen Firmen vor, die die Einrichtung von Bergwerken, Aufbereitungsanlagen und Deponien im Zusammenhang mit der Lithiumgewinnung betreffen.
Es fand ein intensiver Austausch über die zu erwartenden verheerenden Umweltbelastungen, über die sozialen Probleme und über die unzureichende, widersprüchliche Informationspolitik der Firmen Geomet auf tschechischer Seite und Zinnwald Lithium GmbH auf deutscher Seite statt.
Eine Vertreterin vom Verein Cinvald z.s. berichtete, dass die Entscheidung über die Einrichtung des Lithium-Bergwerks auf tschechischer Seite eigentlich 2024 getroffen werden sollte, aber wegen der bevorstehenden Regionalwahlen und der offenen Fragen zur Wirtschaftlichkeit nun auf 2025 verschoben worden ist. Eine detaillierte Beschreibung der Tage- und Bergbaupläne der Firma Geomet und deren Firmenstruktur ist der beigefügten Präsentation zu entnehmen. Eine Zusammenfassung findet sich auch hier: Lithium-Bergbaupläne auf der tschechischen Seite des Ost-Erzgebirges – Natur im Osterzgebirge
Die IG Zinnwald berichtete unter anderem von der Planung des Explorationsstollens an der ehemaligen Grenzstation. Die Einrichtung einer ähnlichen Anlage auf tschechischer Seite wurde von der tschechischen BI als verdeckte Initiierung des Bergbaus bewertet und offenbar vorerst verhindert.
Vertreter der BI Bärenstein und der BI Liebenau beschrieben die geplanten Industrieanlagen zur Aufbereitung und die geplanten Halden an den jeweiligen Standorten sowie die damit zwangsläufig verbundene Umweltzerstörung und befürchtete Gewässerverschmutzung. Die BI Liebenau wies auf die Ausmaße bereits bestehender Aufbereitungsanlagen der Firma Metso hin.
Der Standort der Aufbereitungsanlage auf tschechischer Seite wurde aufgrund des Widerstandes der lokalen Bevölkerung in ein Industriegebiet mit Bahnanschluss in Ujezdeček verschoben, 60 km vom ursprünglich geplanten Standort bei Teplice entfernt. Das Aufbereitungsverfahren soll klassisch auf Basis des Einsatzes von u.a. Schwefelsäure erfolgen. Der Transport des Erzes soll per Seilbahn oder Förderband und per Bahn erfolgen.
Zukünftig soll es einen regelmäßigen Informationsaustausch zwischen den Bürgerinitiativen geben. Die Bereitschaft zur gegenseitigen Unterstützung ist groß, da sich alle Akteure darin einig sind, dass die Sinnhaftigkeit, den Bergbau unter den gegebenen Voraussetzungen, in der Region wiederzubeleben in keinem Verhältnis zu der dadurch verursachten Zerstörung unserer Lebensräume steht.