Graffiti im Bielatal: Nicht unsere Widerstandsform

Wir erhielten einen Anruf, dass am Eingangsbereich des Stollens im Bielatal offenbar von Unbekannt eine Schmiererei „ScheißZiLi“ hinterlassen wurde. In einer Demokratie hat jeder das Recht, seine private Meinung frei zu äußern. Wenn dies jedoch die Freiheit eines anderen einschränkt und/ oder fremdes Eigentum dabei zu schaden kommt, dann ist dies ggf. strafbar und keinesfalls zu tolerieren. Wir als Bürgerinitiative Bärenstein (BI) lehnen diese Form des Protests gegen das Projekt der Zinnwald Lithium (ZL) all umfänglich ab und distanzieren uns ausdrücklich davon. Wir hoffen, dass diejenigen, die dafür verantwortlich sind auch die Verantwortung für mögliche Konsequenzen zu tragen bereit sind.

PS: Wir haben unser früheres Statement geändert, weil Sarkasmus nicht von allen als solcher erkannt und verstanden wird und dies eher zu Irritationen hinsichtlich des Standpunktes der Bürgerinitiative dieser Aktion gegenüber geführt hat.

Auf unsere Anfrage beim Stadtrat am 22.04.2024, ob noch weitere Sachbeschädigungen außer dem Graffiti am Entwässerungsstollen im Bielatal bekannt sind, haben die Stadträte und der Bürgermeister verneint.

Offener_Brief_der_Zinnwald_Lithium_GmbH (pdf)

Unsere Antwort an Herrn Uhlig auf den offenen Brief

Sehr geehrter Herr Uhlig,

vielen Dank für den offenen Brief vom 22.04.2024.

Wir im Osterzgebirge lieben tatsächlich unsere Heimat sehr und sind gastfreundlich zu allen, die unsere Gastfreundschaft erwidern und wertschätzen. Jenen aber, welche dies auszunutzen versuchen und beabsichtigen, unsere Gutmütigkeit und Toleranz für ihre Zwecke zu missbrauchen, stehen wir kritisch und bisweilen auch ablehnend gegenüber.

Es macht uns nicht allein unsere Adresse zu guten Nachbarn sondern in erster Linie unsere innere Einstellung und unsere guten Absichten, mit denen wir unseren Mitmenschen begegnen. Dazu zählt unserer Meinung nach nicht, über unsere Region herzufallen mit dem Ziel, diese Über- als auch Untertage unter Gewinnmaximierungsabsichten auszubeuten und uns, den Bewohnern/ Mitbürgern/ Nachbarn erst Bescheid zu sagen, wenn Sie bereits mitten im Wohnzimmer stehen.

Herr Uhlig: Bitte kümmern Sie sich tatsächlich endlich um eine angemessene und allumfassende Kommunikation mit ALLEN Ihren neuen Mitbürgern und Nachbarn! Um den Erhalt unserer Lebensqualität, wie auf Ihrer Website so schön aufgeführt ist, kümmern wir uns unter anderem gerne selber.

Hinsichtlich der von Ihnen erwähnten Sachbeschädigungen ist es natürlich richtig, dies zur Anzeige zu bringen. Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo sie in die Freiheit und Unversehrtheit anderer eingreift. Diese Feststellung ließe sich allerdings ohne Weiteres auf Ihren Geschäftszweck übertragen – eines der weltweit führenden und wirtschaftlich leistungsstarken Unternehmen zu werden. Dies wäre mit der Freiheit, der Unversehrtheit und Bewahrung unseres schönen Osterzgebirges, so wie es sich heute ober- und unterirdisch vor uns ausbreitet, leider nicht vereinbar. Abschließend seien Sie bitte versichert: hier gibt es keine „Gruppierungen“ sondern nur ganz normale Menschen, die dafür kämpfen, wahrgenommen und respektiert zu werden.

Mit freundlichen Grüßen,

die Bürgerinitiative Bärenstein