Seit nunmehr einem dreiviertel Jahr setzen sich verschiedene Akteure aus dem Naturschutz und die Bevölkerung vor Ort für ein Überdenken der Pläne der Zinnwald Lithium GmbH ein, im hochsensiblen Bereich zwischen Bärenstein und Bielatal eine chemische Aufbereitungsanlage und eine Trockendeponie errichten zu wollen.
Mitte März kam, wie für dieses Unternehmen typisch, aus dem Nichts ein neuer Plan auf den Tisch. Dieses Mal wurden die Liebenauer vor neue Tatsachen gestellt.
Im Industriepark Höchst in der Mainmetropole entsteht eine Anlage, in der der Rohstoff für Elektroauto-Batterien und Solarstrom-Speicher klimafreundlich hergestellt werden soll.
Bisher kommt das Material dafür zumeist aus Australien und Chile, wo es allerdings unter kritischen Bedingungen abgebaut wird – im Tagebau mit hohem Anfall von Abraum respektive durch Verdunstung von lithiumhaltiger Sole in riesigen Seen.
Das Lithium „made in Germany“, wie es aus Höchst kommen soll, hat diese Nachteile nach Herstellerangaben nicht. Zudem soll es „klimaneutral“ hergestellt werden, nämlich durchweg mit erneuerbaren Energien.
Die Rückgewinnung wertvoller Metalle ist von strategischer Bedeutung für die zuverlässige Versorgung mit wichtigen Batterierohstoffen. BASF engagiert sich daher aktiv im Batterierecycling, um die Selbstversorgung Europas zu verbessern und die Anforderungen der EU-Batterieverordnung zu erfüllen. Gleichzeitig trägt das Batterierecycling zur Nachhaltigkeit von Elektrofahrzeugen bei, da recycelte Metalle einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck haben.
Im Altmarkkreis Salzwedel könnte demnächst Lithium gefördert werden. Das Landesamt für Geologie und Bergwesen bewilligte dem Unternehmen Neptune Energy bislang aber nur die Suche nach Lithium und Erdwärme, nicht den Abbau.
Vor Kurzem legte Zinnwald Lithium Pläne vor für eine Lithium-Aufbereitung im Altenberger Ortsteil Liebenau. Bei einer Einwohnerbefragung haben die Liebenau mit eindeutiger Mehrheit gegen die Planungen für eine Lithiumaufbereitung und die Ablagerung von Reststoffen gestimmt. Von 323 Wahlberechtigten im Ort haben am Sonntag 268 an der Abstimmung teilgenommen, informierte Ortsvorsteher Mathias Wolf (Wählervereinigung). Das ist eine Beteiligung von 83 Prozent.
Die neue Variante für Erzaufbereitung im Altenberger Ortsteil Liebenau spielt im Jahresbericht von Zinnwald Lithium keine Rolle, Bärenstein hingegen schon.
BM Wiesenberg informierte uns darüber, dass die Zinnwald Lithium GmbH (ZL) von ihren Plänen auf Bärensteiner und Hirschsprunger Flur eine Aufbereitungsanlage und Deponie zur Lithiumgewinnung zu errichten, offensichtlich abgerückt ist. Gleichzeitig stellte er uns neue Pläne vor, welche (in jeglicher Hinsicht) auf den ersten Blick eher sinnvoll erscheinen hinsichtlich technischer Umsetzbarkeit sowie Umweltverträglichkeit. Diese neuen Pläne sehen nunmehr die Verwirklichung des Projektes auf den Fluren zwischen Liebenau und Breitenau in Autobahnnähe vor.
Zuerst waren wir aus Bärensteiner Sicht erleichtert, dass die ZL von dem wahnsinnigen Projekt in Bärenstein möglicherweise abgerückt ist. Allerdings wirft auch diese neue Variante Fragen auf.
Wir als Bürgerinitiative Bärenstein vertreten weiterhin die Meinung (oder sind der Auffassung), dass man dieses grenzüberschreitende Lithiumprojekt im gesamt-europäischen Zusammenhang hinsichtlich der Rohstoffunabhängigkeiten der EU von Ländern wie China betrachten, die europäischen Interessen bündeln und eine gemeinsame Umsetzung mit Tschechien prüfen sollte.
Wie sehen die neuen Pläne der Zinnwald Lithium nun aus?
Die neuen Pläne umfassen ca. 400ha auf Liebenauer Flur, allerdings sind hier die Ausgleichsflächen mit inbegriffen. So sollen beispielsweise zwischen der Ortslage Liebenau und „Neuer Querweg“ Streuobstwiesen und ein Wald angelegt werden, welche als Sicht,- Lärm,- und Staubschutz dienen sollen. Hinter dem neuen Querweg direkt an der S174 sollen die chemisch – metallurgische Aufbereitung, Logistik, Büros und Reststoffdeponie auf ca. 130 ha entstehen. Auf der südlichen Seite der S174 soll die mechanische Aufbereitung auf 35ha errichtet werden. Daneben soll sich noch das Mundloch befinden, welches Liebenau über einen ca. 10 km langen Stollen mit der Grube in Zinnwald verbindet. Dazu fand am 14.03.2024 in Liebenau auf Initiative des Liebenauer Ortschaftsrates eine Infoveranstaltung zu dem Projekt statt. Neben der ZL war auch BM Wiesenberg und Vertreter der TÖB vor Ort.
52. Stadtratssitzung in Altenberg am 18.03.2024
Zum gesamten Thema Lithium waren auf der Sitzung vom Stadtrat aktuell keine Entscheidungen zu treffen. Die Stadtratssitzung begann mit der Abstimmung zur Entfernung der Punkte 12 und 13 von der Tagesordnung durch den Bürgermeister, abgestimmt durch die Stadträte. Auch unser Stadtrat aus Bärenstein, Uwe Eberth und Bernd Greif haben für die Streichung gestimmt. Diese beiden Punkte enthielten den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan sowie den Erlass einer Veränderungssperre für die Flächen nördlich von Liebenau, die sich die Zinnwald Lithium als alternativen Standort für Aufbereitung und Deponie nunmehr ausgesucht hat. BM Wiesenberg hat dazu erklärt, dass aufgrund der geplanten Abstimmung der Einwohner von Liebenau zum Vorhaben deswegen im Stadtrat keine Entscheidung zum Bebauungsplan getroffen werden kann.
In der Bürgerfragestunde erhielt die IG Zinnwald die Gelegenheit, erneut Fragen und Kritik an die Stadträte zu formulieren, die die Vorgehensweise der Stadträte und der Zinnwald Lithium kritisierten. Unsere Stadträte erwiderten, dass auch sie erst aus der Presse von den neuen Plänen erfahren hätten. BM Wiesenberg erinnerte die Stadträte an ihr Informationsportal, in dem Neuigkeiten bereits drei Tage vorher publiziert wurden.
Auch die Bürgerinitiative Bärenstein vertrat ihren Standpunkt
Bernd Seifert kritisierte ebenfalls die Vorgehensweise des Stadtrates im Umgang mit dem für unsere gesamte Region so einschneidenden Projekt. Erst wenn man selber betroffen ist, reagiert der jeweilige Stadtrat und alle anderen schauen betroffen zur Seite. So können wir nicht auf Augenhöhe mit einem Aktienkonzern verhandeln! BM Wiesenberg verwies zuvor auf die Dringlichkeit des Bebauungsplanes, um der Stadt Altenberg die Möglichkeiten zu geben, das Projekt mitzugestalten.
Anika Wilke fordert einen von der Stadt Altenberg initiierten demokratischen Prozess, um für unsere Region die am wenigsten einschneidende und Umwelt schonendste Alternative zu finden, mit der der Erhalt der Lebensqualität für die hier ansässige Bevölkerung und Bergbau gleichzeitig ermöglicht wird. Die Bürgerinitiative forderte eine Informationsveranstaltung für ALLE Bürger der Region. Diese solle die Stadt Altenberg ausrichten und die Träger öffentlicher Belange und die Zinnwald Lithium dazu einladen.
Lukas Häuser berichtete von der Förderrichtlinie Bürgerbeteiligung, um die Rahmenbedingungen durch Kommunen so zu gestalten, dass Bürgerbeteiligung in größerer Breite ermöglicht und praktiziert wird. Auf Nachfrage des BM interessierte sich kein Stadtrat für Fördermittel, nicht einmal die betroffenen Herren Stadträte Eberth und Wolf. Die Bürgerinitiative wird dem Bürgermeister in den nächsten Tagen weitere Informationen übersenden und hofft, damit einen Entscheidungsprozess mit Bürgerbeteiligung anzuregen, der für uns alle nachvollziehbarer und transparenter ist.
Der ehemalige BM Herr Kirsten warf ein, dass ein neuer Rahmenbetriebsplan für das Projekt Zinnwald Lithium nur aufgestellt werden kann, wenn zuvor der alte, von der Stadt beschlossene Rahmenbetriebsplan von 2019 (Standort: Altenberg Europark) aufgehoben wird.
Herr Wolf aus Liebenau verwies auf die Belastungen in der Gemeinde Liebenau, die mit der Mitteilung der Zinnwald Lithium, eine Trockendeponie und chemische Aufbereitung auf ihrem Gemeindegebiet zu errichten, einherging. „Herr Wolf, wir steckten vor acht Monaten in Ihrer Haut. Bitte erheben Sie sich mit Ihren Mitstreitern und kämpfen Sie für Ihre Rechte. Verweisen Sie gegenüber der Zinnwald Lithium auf den alternativen Standort in Tschechien, um im Raumordnungsverfahren eine raumschonende Alternative zu präsentieren!“
Stadtrat Mathias Wolf aus Liebenau berichtete von seinem Gespräch mit Landrat Michael Geisler, der ihm gesagt habe, dass es keine Windräder in Liebenau geben werde. „Herr Wolf, wiegen Sie sich nicht in Sicherheit und bedenken Sie, dass auch Herr Geisler einen Chef hat. Politische Gegebenheiten werden nicht von Lokalpolitikern verhindert, sondern zu Wahlkampfzwecken auf höherer Ebene genutzt.“
Zinnwald Lithium spekuliert darauf, im Rahmen des EU Raw Materials Act als Vorzeigeprojekt, mit verkürzten Genehmigungsprozessen schnell viel Geld zu verdienen und bekommt am Ende sogar noch Fördergelder dafür.
Wie geht es weiter?
Wir werden in naher Zukunft erleben, dass die Zinnwald Lithium ins Raumordnungsverfahren (ROV) eintritt und zu den neuen Flächen in Liebenau Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit, Wasserhaushalt etc. unternimmt. Rein rechtlich hat die Stadt Altenberg bereits 2019 einem neuen Bergbau zugestimmt und das Oberbergamt (OBA) hat die Förderlizenz bereits erteilt. Der von allen Seiten geforderte, raumschonendere Alternativstandort wurde mit Liebenau gefunden. Somit hat die Zinnwald Lithium gute Aussichten, im ROV zu bestehen. Das Oberbergamt startet danach das Planfeststellungsverfahren mit allen Konsequenzen. Sollte der Raw Materials Act die Genehmigungsverfahren verkürzen, ist Herr Uhlig mit seinen Plänen für einen Baubeginn in 2026 nicht sehr weit entfernt.
Wir wollen eine verträgliche Lösung für alle finden und uns nicht von der Zinnwald Lithium wie die Sau durchs Dorf treiben lassen.
Beteiligt euch! Wir sprechen hier über ein Projekt, dass die nächsten 50 Jahre unsere Region beeinflussen wird. Die Zinnwald Lithium verspricht viel Geld und wird aber auch viel Dreck in der Region hinterlassen. Satellitenvorkommen in Sadisdorf, Falkenhain, Sachsen- und Hegelshöhe werden mit einer gebauten Fabrik nicht aufzuhalten sein, und wir werden uns somit u. a. auch mit zunehmendem Verkehr auseinandersetzen müssen – völlig unerheblich, wo die Anlage gebaut wird. Dies ist ein Aufruf an all die jungen und älteren Menschen, die hier in unserer Region leben, arbeiten und die Natur schätzen. Wir brauchen euch alle, zusammen sind wir stark und müssen das jetzt für unsere Region klären!
Alle Bürgerinnen und Bürger, Stadträte und besonders ihr Liebenauer – bitte meldet euch und informiert euch bei uns und mit uns! Die vielen Fragen, die euch im Kopf herumgehen, stellten sich uns bereits auch und wir teilen unsere Erfahrungen gerne mit euch.
Unser nächster Stammtisch findet im Rathaus Bärenstein am 3.4.2024, ab 19 Uhr statt. Unsere Kontakt E-mail: bi@baerenstein.org
Der Stadtrat Altenberg sollte am Montag über eine Planung von Zinnwald Lithium für ein Bergbaugelände bei Liebenau entscheiden. Daraus wird erstmal nichts.
Der Stadtrat von Altenberg wird am Montag nicht darüber entscheiden, ob er einen Bebauungsplan für das Projekt Lithium-Abbau in Liebenau auf den Weg bringt. Nach Informationen von MDR SACHSEN ist dieser Punkt von der Tagesordnung gestrichen worden. Ursprünglich ging es unter Tagesordnungspunkt 12 um einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan. Auf 400 Hektar Fläche will die Firma Zinnwald Lithium aus Freiberg eine Aufbereitungsanlage, Gebäude, Büros und eine Reststofflagerstätte für Gestein bauen.
Was macht die Landschaft unseres Osterzgebirges aus? Die sanften Berge, die tiefen Täler mit ihren bewaldeten Hängen, die offenen Hochebenen. Das Osterzgebirge ist eine Kulturlandschaft; wilde Natur findet man hier, auf Grund der historischen Nutzung, so gut wie keine. Und trotzdem ist das Osterzgebirge für den Naturschutz eine bedeutsame Region.
Bergbau im Osterzgebirge? Ist doch eigentlich eine tolle Sache. Die Region kann davon nur profitieren… Man muss nur – ganz im Gegensatz zur Zinnwald Lithium GmbH – das richtige Konzept haben. Das folgend vorgestellte Zukunftsstrategie-Konzept für nachhaltige Stadtentwicklung Altenbergs nutzt zu diesem Zweck geschickt die hiesigen Standortgegebenheiten aus.
Inert and neutral mineral residue is minimised and ready to be reused or disposed of, thus minimising pollution to air, water and soil. No additional impurity removal or precipitation stages are needed. In recent studies, the alkaline leach process has also shown reduced environmental impact compared with other technologies, Metso says. Based on the Life Cycle Impact Assessment, the process can provide an up to 40-60% reduction in water consumption, as well a reduction in the acidification and eutrophication impact. The compact process also minimises plant footprint and embedded carbon, according to Metso.
Lithium gilt als wichtiger Rohstoff für die Energiewende und soll in Zukunft auch im Erzgebirge abgebaut werden. Doch bei den Bürgern sorgt der für ab 2028 eingeplante Abbau eher für Angst.
Das Ergebnis der Bohrkampagne beim Lithium-Projekt in Zinnwald war überraschend. Die neuen Zahlen unterscheiden sich deutlich von denen aus dem Jahr 2018.
Es hat zwei Monate länger gedauert als angekündigt, bis Zinnwald Lithium die neue Schätzung der Lithiumressourcen in Zinnwald vorgestellt hat. Wie kommt es aber, dass die Fachleute nun von 429.000 Tonnen Lithium ausgehen, während sie vor sechs Jahren noch mit 125.000 Tonnen Lithium gerechnet haben?
Nach der Bohrkampagne in Zinnwald 2022/2023 hat die Zinnwald Lithium PLC am 21.2.2024 ihre neue MRE veröffentlicht. MRE bedeutet Mineral Ressource Estimate (auf deutsch: Mineral Ressourcen Einschätzung). Diese war bereits im vierten Quartal 2023 erwartet worden.
In der MRE kommen neue umfangreiche Details zum Vorschein, so hat das Unternehmen eine 445% Erhöhung der MRE bekannt gegeben, heißt sie haben die zu fördernde Erzmenge um das 4,45 fache erhöht. Auch die Lithiummenge die in dem Erz gefunden wurde ist um 243% angestiegen.
Bei den bisherigen Planungen aus 2023 hatte ZL die jährliche Fördermenge von 1,5 Millionen Tonnen Erz angegeben.
Welche Auswirkungen hat die 4,5 fache Menge Erz auf den bisherigen Planungsstand?
War man 2019 noch mit 500 Tausend Tonnen zu förderndem Erz beim Stadtrat angetreten , enthielten die Planungen in 2023 bereits 1,5 Millionen Tonnen – in Februar 2024 scheint sich dieser Wert nochmals zu ändern. Mit der 4,5-fachen Fördermenge Erz erhöht sich auch die zu deponierende Menge Abraum sowie Aufbereitungsrückstände um das 4,5-fache, der LKW-Verkehr allein für die Aufbereitung wird auch um das 2,5-fache steigen, die Umweltverschmutzung ebenfalls.
Was halten die Bürger der Region von den Funden?
Zuerst haben die Bürger ihre Bedenken über die erneute Erhöhung der Ressource unter unseren Häusern geäußert. Weitere Bedenken der Bärensteiner drehen sich natürlich sofort um die Deponierung der Bergwerks- und Aufbereitungsrückstände des geplanten Lithiumkonverters – wie groß soll die Trockendeponie auf der Bärensteiner Höhe werden? Sind jetzt beide Varianten zusammen geplant? Wie gewohnt äußert sich die Zinnwald Lithium GmbH nicht zu den für uns vor Ort betroffenen Bürgern wichtigen Fragen – Herr Marco Uhlig (GF ZL GmbH) muss ja zuerst seine Aktionäre mit neuem Futter versorgen – die Bürger werden es schon irgendwie schlucken.
Die Bürgerinitiative Bärenstein fordert von der Zinnwald Lithium GmbH nun endlich Transparenz zu zeigen und ihre Planungen an die tatsächlich gefundene Erzmenge anzupassen. Wir fordern das die Zinnwald Lithium GmbH sich an bestehende Gesetze hält und im Raumordnungsverfahren einen alternativen raumschonenden Standort für ihre Deponierungs- und Aufbereitungsfantasien angibt. Wir fordern im Stadtrat eine Diskussion über die Auswirkungen der erneut erhöhten Fördermenge und deren Auswirkungen auf unsere Region – begleitet von der Zinnwald Lithium GmbH, und dieses Mal Herr Marco Uhlig legen sie bitte ihre ganzen Pläne auf den Tisch.
Die Lithium-Lagerstätte bei Zinnwald ist deutlich ergiebiger als bisher angenommen. Das hätten die jüngsten Bohrungen ergeben, teilte die Zinnwald Lithium GmbH mit. Deren Geschäftsführer, Marko Uhlig, sagte MDR SACHSEN, man sei auf 429.000 Tonnen Lithium gestoßen. Bislang sei man von rund 125.000 Tonnen Lithium in der Lagerstätte bei Zinnwald ausgegangen.
Shares in Germany-focused Zinnwald Lithium (LSE: ZNWD) soared on Wednesday after it posted a 445% increase to resources at its the namesake project in the eastern state of Saxony.
Die Bewohner von Bärenstein im Erzgebirge wehren sich gegen die Lithium-Abbaupläne im Zinnwald. Die riesige Aufbereitungsanlage würde teilweise in Biotopen entstehen, aber auch 400 geplante Arbeitsplätze schaffen.
Das ist jetzt der Startschuss für die Bergbauplanung in den Altenberger Ortsteilen Zinnwald und Bärenstein. Im Sommer haben sich Vertreter von Zinnwald Lithium, beteiligten Behörden, Naturschutzverbänden und Anwohnern in Altenberg zu einem sogenannten Scopingtermin getroffen. Vergangene Woche, fünf Monate später, hat das Sächsische Oberbergamt der Zinnwald Lithium GmbH das Ergebnis mitgeteilt, wie die Behörde auf Anfrage von Sächsische.de mitteilte.
Mit neun Millionen Tonnen verfügt Chile über die größten Lithiumvorkommen der Welt. Exportiert wird nach China, aber auch nach Europa und in die USA. Die vom Abbau betroffenen indigenen Gemeinden werden dabei nur selten eingebunden oder beteiligt.
Die Bürgerinitiative will verhindern, dass auf Wiesen bei Bärenstein Bergbauanlagen und -halden entstehen. Wie das Treffen mit Michael Kretschmer in Altenberg lief.
Sachsens Oberberghauptmann Bernhard Cramer befürchtet einen Rückgang des Sand- und Kiesabbaus. Die Rohstoffstrategie für Sachsen zeigt aber auch neue Chancen.
Am 23.1.2024 traf die Bürgerinitiative Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer.
Schnell kristallisierte sich heraus, dass der MP sich mit den Plänen der Zinnwald Lithium GmbH schon beschäftigt hatte. Nach mehreren Treffen mit der Zinnwald Lithium GmbH und auch dem tschechischen Bergbaunternehmen Geomet hatte er nun Interesse die Argumente der Bürgerinitiative Bärenstein erklärt zu bekommen.
Wir haben unsere Anliegen deutlich gemacht und haben von Herrn Kretschmer Zustimmung bekommen. Verschiedene Alternativen zu den Plänen von Zinnwald Lithium wurden kurz angerissen. Der Ministerpräsident findet die Variante des gemeinsamen Abbaus mit Tschechien als durchaus positiv zu diskutierende Lösung, die er persönlich für überlegenswert hält.
Er bekundete Sympathie für unsere Arbeit und möchte diese gerne unterstützen. Er schlug vor uns einen Mediator an die Seite zu stellen, um die Kommunikation mit OBA, Landesdirektion und dem Unternehmen Zinnwald Lithium GmbH zu vereinfachen. Der Mediator soll uns eine Vertrauensperson sein.
Eine unserer Fragen an den Ministerpräsidenten war ob unser Anliegen zum Wahlkampfthema werden könnte, und Herr Kretschmer antwortete: Wenn Sie es dazu machen dann ja.
Weiterhin haben wir in der Runde beschlossen das wir uns erneut treffen wollen, vielleicht nicht mit Herrn Kretschmer persönlich, jedoch mit seinem Sprecher und Staatssekretär.
Die Bürgerinitiatve geht motiviert aus dem Gespräch hervor. Unser Ziel die Deponierung und Aufbereitung in Bärenstein zu verhindern werden wir nun noch energischer verfolgen.
Wir bedanken uns bei Herrn Kretschmer, dass er sich entschlossen hat uns zu einem Gespräch einzuladen.
Die Bürgerinitiative wird nun diskutieren wie wir mit dem Angebot des Ministerpräsidenten umgehen. Ihr seid alle eingeladen mitzudiskutieren und eine demokratische Lösung zu finden. Eine gute Gelegenheit dazu wäre der nächste erste Mittwoch im Februar (7.2.2024) bei unserem Stammtisch im Rathaus Bärenstein um 19 Uhr.
Lithium, Kobalt oder Nickel sind für die Energiewende unersetzlich. Bisher kontrolliert China einen Großteil der globalen Förderung. Das soll sich ändern. Diese und andere Rohstoffe sollen künftig in Deutschland und Europa gefördert werden.
Der kommerzielle Abbau von Lithium im Erzgebirge verzögert sich. Das Bergbauunternehmen Zinnwald Lithium rechnet nach eigenen Angaben damit, dass ab 2028 Lithium gefördert werden könnte. Die Firma schätzt, dass sich in der Lagerstätte in Zinnwald rund 12.000 Tonnen Lithiumhydroxid jährlich abbauen lassen.
Doch Bürgerinitiativen befürchten negative Konsequenzen für die Region.
Die Preise für das Batteriemetall Lithium sind deutlich gefallen, erste Produzenten stellen sogar den Abbau vorübergehend ein. Ursächlich ist vor allem der hinter den Erwartungen zurückbleibende Verkauf von E-Autos. Die nächste Rallye könnte noch etwas auf sich warten lassen.
Die australische Regierung etwa rechnet damit, dass der Spotpreis für Spodumen im Jahr 2025 auf 2.200 USD pro t sinken wird, verglichen mit 3.840 USD pro t im letzten Jahr.
Am 03.01.2024 fand unser 1. Stammtisch im Rathaus statt. Erfreulicherweise sind 14 Interessierte zu unserem Treffen gekommen.
Es wurde über verschiedene Punkte aus dem letzten Jahr sowie über anstehende Termine und Aufgaben gesprochen. Wir waren begeistert von der offenen Kommunikation und den oft sehr unterschiedlichen Meinungen. Die verschiedenen Standpunkte wurde aufgegriffen und helfen uns bei der weiteren Vereinsarbeit. Vielleicht konnten wir dadurch den ein oder anderen für eine Unterstützung der Bürgerinitiative gewinnen. Im Moment scheint das Thema Lithiumabbau bzw. Aufbereitung und Deponie in Bärenstein nicht so präsent zu sein, doch der Schein trügt. Zinnwald Lithium arbeitet an der Raumverträglichkeitsprüfung, was auch für uns Neuland und eine riesige Herausforderung ist. Auch wir sind nicht untätig und arbeiten an verschiedenen Möglichkeiten, die Standpunkte der Betroffenen öffentlich darzulegen. Genau dazu würden wir uns über mehr Unterstützung freuen. Dazu könnt Ihr jederzeit auf uns zukommen bzw. laden wir euch schon zu unserem
2. Stammtisch
07.02.2024 um 19 Uhr
ins Rathaus Bärenstein ein.
Eine kleine Gemeinde im Erzgebirge hat ein Problem mit einem Berliner Immobilienhai und mit Spekulanten für Bergbau. Noch ist es einfach ein wirklich schöner Ort.
„Tagtäglich schaue ich auf die Flächen, die sich die Zinnwald Lithium GmbH einverleiben will um auf ihnen einen Schwerindustriekomplex und eine Deponie zu errichten. Ich sehe die Flächen aus allen Fenstern auf der Westseite unseres Hauses – die Fenster sind groß, meine Emotionen ebenfalls. Seit Juli 2023 bin ich unruhig und in ständiger Alarmbereitschaft. Nach dem Aufstehen wird das Netz nach Neuigkeiten durchsucht, tagsüber kreisen meine Gedanken um die Möglichkeit dem Projekt den Gar auszumachen, abends bin ich erschöpft und fürchte um alles was mein Partner und ich uns aufgebaut haben. Es ist ein Hamsterrad, das sich unaufhörlich 7 Tage die Woche dreht. Seit 3 Jahren lebe ich in Bärenstein, habe viel aufgegeben und viel geschaffen um hier zu landen. Ich bin beruflich und privat mit diesem Landstrich verschmolzen, das habe ich in den vergangenen Monaten gelernt und ich werde nicht aufhören mich entschieden gegen die Pläne der Zinnwald Lithium GmbH in Bärenstein zu Wehr zu setzen.“
Stand der Dinge Lithiumaufbereitung in Bärenstein
Ein Termin der Bürgerinitiative Bärenstein mit der Zinnwald Lithium GmbH im Oktober 2023 brachte die Erkenntnis, dass die Zinnwald Lithium an den zwei bisherigen Varianten am Standort Bärenstein festhält und keine Alternative in der Raumverträglichkeitsprüfung präsentiert.
Laut Raumordnungsgesetz ( §15 Abs. 1 REVOSax ) sollen auch ernsthaft in Betracht kommende Standort- oder Trassenalternativen Gegenstand der Prüfung sein. Bereits im Scoping-Termin am 22.08.2023 hatten sich derart viele Konflikte um den Standort Bärenstein aufgetürmt, dass dem bergamtlichen Planfeststellungsverfahren eine Raumverträglichkeitsprüfung vorausgestellt wurde. Raumschonender sollte ein alternativer Standort sein zum Beispiel beim An- und Abtransport der Materialien. Aber die Zinnwald Lithium puzzelt weiter auf der Bärensteiner Höhe ohne den Blickwinkel zu erweitern!
Eine bittere Pille kommt aktuell mit dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Bautzen im November 2023 daher. Die Landesdirektion Dresden informierte die Bürgerinitiative Anfang Dezember bei einem ersten gemeinsamen Treffen, dass 3 Kieswerke gegen den regionalen Planungsverband Oberes Elbtal/Osterzgebirge geklagt hatten. Augenmerk lag auf den Kapiteln: Freiraumentwicklung und Umwelt sowie Wasserversorgung. Das Gericht war der Auffassung, dass der Regionalplan von 2020 „verfahrensfehlerhaft zustande gekommen“ ist. Die freiraumbezogenen Ziele der Raumordnung sind nichtig, Vorranggebiete entfallen. Das Urteil gilt für alle bergbaulichen Vorhaben, nicht nur für den Abbau von Kies.
Allerdings kann Bergrecht noch immer kein EU-Recht brechen, hier gilt ein Verschlechterungs- und Flächenverkleinerungsverbot wenn Lebensraumtypen wie beispielsweise Bergwiesen betroffen sind. Die Bundesrepublik Deutschland wurde mehrmals durch gerichtliche Urteile verwarnt. Die Verwirklichung einer Aufbereitungsanlage und Deponie auf der Bärensteiner Höhe kann eine EU-Klage gegen das Bundesland Sachsen zur Folge haben.
Die Raumverträglichkeitsprüfung für die Pläne der Zinnwald Lithium könnte laut Landesdirektion Anfang 2025 starten. Allein vier Wochen bleiben dann den relevanten Behörden, Verbänden und der Bevölkerung nach öffentlicher Bekanntgabe erneut Stellung zu beziehen. Bisher hat die Zinnwald Lithium ein Inhaltsverzeichnis für die Prüfung erarbeitet. In 2024 werden extern beauftragte Unternehmen durch Untersuchungen das Verzeichnis füllen. Die Bürgerinitiative wird diese Zeit ebenfalls nutzen um alle relevanten Institutionen und die Bürger zu informieren.
Wir beginnen aus aktuellem Anlass mit einem Schreiben an die Zinnwald Lithium GmbH, dass sich alle Eigentümer ab sofort auf unserer Webseite unter: https://baerenstein.org/betretungsverbot/ herunterladen können. Dieses Schreiben ist ein Betretungsverbot unserer Grundstücke. Wir wollen Transparenz, wir wollen involviert werden – wir sind die Betroffenen! Geschäftsführer Marko Uhlig sagte im letzten Interview der Sächsischen Zeitung (Quelle: SZ 15.12.2023): „Wir können halt über nichts sprechen, was unsere Investoren nicht schon mal gesehen haben“.
Herr Uhlig: Unser Landstrich ist kein Investment – Bärenstein ist unsere Lebensgrundlage!
Wir wünschen Euch ruhige Weihnachtsfeiertagetage mit Euren Lieben,
In der SZ wurde am 29.12.2023 von Redakteur Herz ein Artikel über die Zinnwald Lithium und ihre Pläne zur Deponierung und Aufbereitung in Bärenstein verfasst. Unser Mitglied Grit hat einen Leserbrief geschrieben, den wir euch nicht vorenthalten möchten:
Wie groß ist die Lithiumlagerstätte in Zinnwald wirklich?
Darauf gibt der Artikel leider keine Antwort. Es stellt sich tatsächlich die Frage nach Sinn und Inhalt des Artikels an sich. Der Artikel liest sich wie eine Information für Aktionäre und Investoren von Zinnwald Lithium (ZL) und könnte auch als Werbung verstanden werden für ein Investment in ZL-Aktien wenn die Rede ist von „Überraschungen“, „neuer Schwung durch verspätete Zahlen“ oder „neue interessante Informationen “, welche im neuen Jahr zu erwarten wären. Der Aktienkurs wird mehrfach genannt und als Kurve dargestellt – dabei wurde wohl vor lauter Euphorie die vollständige Quellenangabe vernachlässigt. Der Artikel ist meiner Meinung nach reinster Lobbyismus und zur Meinungsbildung völlig ungeeignet. Wo bleibt hier die objektive und unabhängige Berichterstattung, die man von einem Medium wie der Sächsischen Zeitung eigentlich erwartet? Selbst die Vorlage von Marko Uhlig wird nicht genutzt, als er auf Kompromisse aufmerksam macht, ohne die es nicht ginge. Die Leser hätten hier doch ein Recht darauf zu erfahren, auf welche Kompromisse Herr Uhlig hier hinaus möchte anstatt mit dem Aktienkurs konfrontiert zu werden. Jedoch wird der Hinweis seitens der SZ leider nicht aufgegriffen oder kritisch nachgefragt. Ich erwarte mir hier Informationen, was die Leser/ Bürger zu erwarten haben, in welchem Ausmaß ihre Umwelt und damit auch ihr tägliches Leben beeinträchtigt werden wird wenn ZL seine Pläne tatsächlich in die Tat umsetzt. Zum Beispiel denke ich an Informationen zur größten geplanten Umweltzerstörung in der Region seit der Wende durch eine ausschließlich auf Gewinnmaximierung ausgerichtete Unternehmung wie ZL in Verbindung mit der Summe an Steuermitteln, die bisher in Renaturierungsmaßnahmen und Wiederinstandsetzung von bereits schon einmal zerstörten Flächen geflossen sind, welche nun wieder zur Disposition stehen sollen.
Darüber hinaus wollen die Leser sicherlich auch erfahren:
• Warum darum in einem ausgewiesenen Hochwasserentstehungsgebiet viele Hektar intakter Waldfläche weichen und neue Flächen auf besonders zu schützenden Bergwiesen versiegelt werden sollen,
• Welche Belastungen die Bevölkerung zu erwarten hat (Lärm, Schmutz, Gesundheit, Sicherheit z.B. durch extrem zunehmenden Verkehr)
• Wie sich das Vorhaben auf die wichtigste Einnahmequelle der Region, den Tourismus, auswirken wird.
• Oder auch: Was ist aus dem Arbeiter geworden, der kürzlich bei einem Bohrunfall in Zinnwald schwer verletzt wurde?
Das sind nur einige wenige Punkte von vielen, über die es zu berichten gäbe. Es gibt also genügend zum Projekt Lithium zu sagen, als nur ZL eine Plattform zu geben, ihr Vorhaben ins rechte Licht zu rücken.
Hiermit rufen wir alle Grundstücksbesitzer Bärensteins auf der Zinnwald Lithium GmbH die Rote Karte zu zeigen. Wir fordern Transparenz der Zinnwald Lithium GmbH und eine vorrausschauende Kommunikation. Wir haben ein Recht darauf zu erfahren was auf unseren Flächen untersucht wird und geplant ist.
Mit Spannung werden die Zahlen nach der großen Bohrkampagne der Jahre 2022/23 erwartet. Sie kommen verspätet, können dem Projekt aber neuen Schwung geben.
Im Erzgebirge schlummern Millionen Tonnen Lithium. Genug, um 30 Jahre lang jährlich 200.000 Elektro-Autos mit Batterien zu bestücken. Doch wohin mit dem Abraum?
Die Firma AMG will Ende des Jahres ihr Werk in Bitterfeld-Wolfen anfahren. Dahinter steckt der Industrieveteran Heinz Schimmelbusch, der auf ein starkes Wachstum der Elektromobilität und auf europäische Lieferketten setzt. Im RND-Interview erläutert er, warum er auch auf eine heimische Lithiumförderung setzt.
Im Erzgebirge stecken riesige Lithium-Vorkommen. Geht es nach der Regierung in Prag, soll das „weiße Gold“ Tschechiens Wirtschaft vorantreiben und die Region Usti entwickeln. Doch nicht jeder ist begeistert.
Hier findet ihr das Video von der Präsentation in Dubi am 6. September 2023 in tschechischer Sprache.
Das tschechische Unternehmen Geomet erkundet unter Cínovec den Lithiumabbau und plant, es dort in den kommenden Jahren abzubauen. Unter Cínovec im Erzgebirge befinden sich 3-5% der weltweiten Lithiumreserven und die Tschechische Republik ist eine der wichtigsten Lagerstätten dieses wichtigen Metalls in Europa.
Der Abbau des wertvollen Rohstoffes wird in Zinnwald erwogen, die Aufbereitung in Bärenstein. Dagegen setzen sich die Bürger zur Wehr. „Wir sind absolut dagegen, dass die Bärensteiner Bergwiesen zubetoniert werden“, sagte Malte Eismann von der Bürgerinitiative aus Bärenstein auf der jüngsten Altenberger Stadtratssitzung.
Erstaunlich welche Parallelen die Planung und Kommunikation mit der Bevölkerung im Kongo mit unserer Zinnwald Lithium PLC in Bärenstein haben. Guter Überblick über die Machenschaften von Bergbauunternehmen, sehr gut recherchiert. Liebe Reporter, kommt nach Bärenstein!
Wir haben einen Flyer zur Verteilung in Bärenstein entworfen und wollen den auch in den umliegenden Ortschaften an markanten Punkten anbringen. Ihr könnt den selber ausdrucken und noch weiter verteilen.
Mit dem Ausbau der Elektromobilität steigt auch der Bedarf an Lithium rasant an. Denn Fahrzeuge, die mit Strom fahren, benötigen in der Regel Lithium-Ionen-Batterien. In Deutschland wird der Rohstoff bislang nicht abgebaut. Das könnte sich ändern. Wann es jedoch tatsächlich dazu kommen wird, ist offen. Die Genehmigungsverfahren sind kompliziert und lang. Zudem stoßen die Pläne auf Widerstand in der Bevölkerung, da die Umwelt durch den Abbau von Lithium Schaden nehmen könnte. Und so ist Deutschland zunächst weiterhin vom Weltmarkt abhängig.
Das Oberbergamt gibt dem Lithium-Unternehmen eine neue Lizenz im Osterzgebirge. Anton du Plessis, der Chef von Zinnwald Lithium PLC, steht hier im Bohrkernlager des Unternehmens in Freiberg. Über 21 Kilometer solcher Gesteinsproben hat das Unternehmen bisher aus der Tiefe geholt.
Die Zinnwald Lithium GmbH plant im Bereich Altenberg- Bärenstein ein Bergwerk zur Gewinnung von Lithium inclusive einer Aufbereitungsanlage zu errichten. Das geplante Vorhaben „Lithium Zinnwald“ umfasst neben dem untertägigen Abbau in Zinnwald auch oberirdische Flächen im zehn Kilometer entfernten Bärenstein.
Der Wirbel um die Wiederbelebung des im Osterzgebirge so traditionsreichen Bergbaus spielt schon seit Jahren eine Rolle. Lithium ist ein wichtiger Rohstoff, um die Energiewende voranzutreiben. Wenn auch mehr Verzicht der erfolgreichere Weg wäre. Allemal ist es besser für unsere Produkte heimische Rohstoffe zu nutzen, als in fernen, armen Ländern unter widrigsten Bedingungen Raubbau betreiben zu lassen –auf Kosten der Natur und der Unabhängigkeit von Diktaturen. Von daher ist der hiesige Bergbau ein notwendiges zu akzeptierendes Übel. Wie dies allerdings von Seiten der Deutschen Lithium GmbH, einer Tochter der Zinnwald Lithium PLC mit Sitz in London, geplant ist, hat wenig mit einem Vorhaben im Sinne einer nachhaltigen Energiewende zu tun.
Die neue Planung für ein Bergwerk in Zinnwald mit Aufbereitung bei Bärenstein beginnt. Bürger sorgen sich. Das sagt das Oberbergamt.
Rappelvoll war die alte Turnhalle, das jetzige Bürgerhaus, im Altenberger Ortsteil Bärenstein. Dort ging es am Freitag um das Thema Lithiumaufbereitung auf den Wiesen zwischen Bärenstein und dem Bielatal. Eingeladen hatte die neu gegründete Bürgerinitiative Bärenstein, die das Vorhaben kritisch begleitet. Das Interesse an dem Thema ist groß. Rund 250 Leute waren gekommen – in einem Ort mit knapp 900 Einwohnern.
Bärenstein bebt! Noch vor zwei Wochen war die Welt im 1000-Seelen-Dorf bei Altenberg heil. Die Landschaft im Osterzgebirge war ein ungetrübtes Paradies für Mensch und Tiere. Was über Jahre auch mit öffentlichen Millionen gepflegt und geschützt wurde, ist jetzt in Gefahr.
Die Umweltprüfung des Bergwerks und der Erzaufbereitung von Zinnwald Lithium startet im August. In Bärenstein hat sich dafür eine Bürgerinitiative gegründet.
Heinz Schimmelbusch zeigt sich „grün“. Mit einer Lithium-Mine in Brasilien und einer Lithium-Raffinerie in Sachsen-Anhalt will die AMG in großem Stil dringend benötigte Rohstoffe für die europäische Batterieproduktion bereitstellen.
Der Absatz von E-Autos boomt, doch es fehlt das begehrte Lithium für die Batterieproduktion weltweit. Wie nachhaltig sind die Abbaumethoden und der Batterieverkauf?
Um Akkus für Elektroautos herzustellen, wird der Rohstoff Lithium gebraucht. Auch für das VW-Werk in Zwickau ist er existenziell und die Nachfrage an Elektroautos steigt, weshalb der Bergbau in Sachsen vor einem Comeback steht.
Im Erzgebirge liegen 125.000 Tonnen wertvolles Lithium
Lithium ist für die Herstellung von Smartphone- und E-Autos-Batterien ein zentraler Rohstoff. Doch das Leichtmetall ist selten und aufwändig zu gewinnen. Im Erzgebirge schlummern Zehntausende Tonnen des Alkalimetalls, die nun bald abgebaut werden sollen – ein potenzielles Milliardengeschäft.
Lithium gehört zu den begehrtesten Rohstoffen der modernen Welt – und eines der größten Vorkommen Europas liegt in Deutschland. Lange war der Abbau des „weißen Golds“ im Oberrheingraben und im Erzgebirge nicht rentabel, doch das hat sich geändert. Neue Verfahren und steigende Lithiumpreise machen die heimische Lithiumgewinnung attraktiv. Erste Pilotprojekte laufen bereits.
Erstaunliche zehn Jahre liegen erste Absichtserklärungen zurück, im alten Bergbaugebiet Zinnwald auf dem Kamm des Erzgebirges das Trendmetall Lithium abzubauen. Die taz spekulierte damals auch über ein neues „Berggeschrey“, jenem mit den ersten Silberfunden bei Freiberg 1168 beginnenden Boom, der Sachsens wirtschaftlichen Aufstieg begründete. Trotz gestiegener Nachfrage nach dem für Akkumulatoren wichtigen Leichtmetall ist die Euphorie inzwischen der Nüchternheit gewichen. Im Oktober 2021 prognostizierte die in Freiberg ansässige Deutsche Lithium GmbH einen Förderbeginn in Zinnwald frühestens 2025.
Hat Sachsen ein Rohstoffproblem? Wenn ja, wie sieht die Lösung aus? Wie kann der heimische Bergbau modern und nachhaltig gestaltet werden? Wie kann das Recycling auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft vom Design über die Nutzung bis zur Entsorgung gestärkt werden? Kann die Entwicklung verantwortungsvoller Rohstofflieferketten gefördert werden, damit Menschen, Wirtschaft und Umwelt vom Bergbau profitieren? Diese und andere Fragen diskutieren wir in der 9. Sendung von „Martin Dulig | Konkret“.
Lithium wird für die Batterieproduktion für Elektroautos gebraucht – und ist somit derzeit ein gefragter Rohstoff. Für eine Region im Osterzgebirge in Sachsen ist das eine gute Nachricht, denn hier liegt eines der größten Lithiumvorkommen Europas. Das weckt Begehrlichkeiten.
Eine Lithium-Förderung mitten in Deutschland – davon träumt nicht nur die „Deutsche Lithium“. Eine gesamte Region hofft auf wirtschaftlichen Aufschwung und die Wiederbelebung des Bergbaus. Doch ein insolventer Gesellschafter gefährdet das gesamte Projekt.
Im Dreiländereck Bolivien, Chile, Argentinien sollen 70 Prozent der weltweiten Lithium-Vorkommen lagern. Der Rohstoff wird gebraucht, um Elektro-Auto-Batterien herzustellen. In Zeiten der Energiewende wächst der Bedarf nach Lithium rasant. Doch dessen Abbau zerstört die Lebensgrundlage der indigenen Bevölkerung.
Im Erzgebirge will eine Firma Lithium im Milliardenwert fördern. Die Region hofft auf eine Renaissance des Bergbaus. Doch die Finanzierung gefährdet das Projekt.
Tatsächlich ist das Projekt ambitioniert: Die Deutsche Lithium will 150 Millionen Euro investieren und dafür eine neue Mine und ein Chemiewerk bauen, Hunderte Arbeitsplätze könnten entstehen. Doch ob ab 2021 dort tatsächlich Lithium gefördert wird, ist ungewiss.
Steigende Weltmarktpreise wecken das Interesse an einheimischen Erzvorkommen. Rund um Zinnwald wird erkundet, ob seltene Erden abgebaut werden können.
SolarWorld will sich mit eigenen Erkundungen unabhängiger von Importen machen. Das Unternehmen setzt auf eine wachsende Nachfrage nach dezentralen Solaranlagen am Haus, für die die Energiespeicherung ein zentrales Problem darstellt. Die TU Bergakademie Freiberg, die älteste montanwissenschaftliche Hochschule der Welt, hatte von sich aus bereits im Januar 2010 Vorarbeiten geleistet und Gesteinsproben auf ihren Lithium-Gehalt untersucht.
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